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Vorwort
AS im Kleinbetrieb | Beteiligung im AS | Online-Printversion


AS im Kleinbetrieb

Viele Kleinbetriebe haben erhebliche Probleme, auch nur die wichtigsten Arbeitsschutzvorschriften umzusetzen. Eine Ursache sind offenkundige Informationsdefizite: In den Betrieben fehlt es an fachlichem und methodischem Arbeitsschutz-Know-how. Kaum ein Geschäftsführer, Betriebsleiter oder Meister weiß wirklich, was getan werden muss. Und die methodischen Kompetenzen - zu wissen, wie etwas zu tun ist - fehlen nahezu komplett.

Die Betriebe verlassen sich diesbezüglich auf die meist externen Experten (Betriebsarzt, Fachkraft für Arbeitssicherheit), deren Dienstleistung "teuer bezahlt" wird. Eigene Arbeitsschutzkompetenz wird in den Betrieben weder selbst entwickelt, noch wahrgenommen. Enge zeitliche, personelle und finanzielle Ressourcen sorgen dafür, dass das Alltagsgeschäft in der Regel vorgeht.

Befugnisse, Verantwortungen, Abläufe und Verfahren des Arbeitsschutzes sind in den wenigsten Kleinbetrieben geregelt. Niemand ist dafür zuständig wichtige Rechtsgrundlagen und Vorschriften zu beschaffen, zu pflegen und im Betrieb umzusetzen.

Theoretisch bekommt der Betrieb Informationen, Beratung und Unterstützung von den Aufsichtbeamten der Behörde und der zuständigen Berufsgenossenschaft, dem Betriebsarzt und der Fachkraft für Arbeitssicherheit.

In der Praxis gibt es jedoch erhebliche Probleme:

Aufsichtspersonen und -beamten sind aufgrund eingeschränkter Kapazitäten nicht immer greifbar. Ihre Doppelfunktion als Berater und Kontrolleure bringt zudem Vorbehalte mit sich.
Der Betriebsarzt hat nur eine begrenzte Einsatzzeit. Er beschränkt seine Tätigkeit daher oft auf arbeitsmedizinische Untersuchungen - für Beratungen steht er kaum zur Verfügung. Die Betriebe fordern die Beratung aber auch nicht ein.
Die Fachkraft für Arbeitssicherheit ist der wichtigste, oft einzig bekannte Ansprechpartner und somit die einzige unmittelbar zugängliche Informationsquelle. Probleme in der Zusammenarbeit mit den Betrieben gibt es z.B. aufgrund des unterschiedlichen Rollenverständnis oder wegen Überlastung durch knapp bemessene Einsatzzeiten.

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